Über mich
Bereits seit mehr als drei Dekaden hat Udo Rettberg die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte im Fokus – er berichtet, analysiert und kommentiert über die wichtigsten Ereignisse und Trends aus der faszinierenden Welt der Finanzen und der Marktwirtschaft. Für den aus Nordhessen stammenden Ökonomen steht die marktwirtschaftliche Grundordnung über allem. Im Zeitalter der Globalisierung und der damit einhergehenden Paradigmenwechsel sollte die Welt aus seiner Sicht nach einem zusätzlich um ethische und ökologische Aspekte angereicherten System der sozialen Marktwirtschaft streben.
Politisches und wirtschaftliches Handeln muss sich nach seiner Meinung zudem vor allem an der „Weisheit der Märkte“ orientieren, weil Märkte hochsensibel als Signalgeber fungieren und hoch effizient sein können. Sehr früh hat er die Internationalisierung der Finanz- und Rohstoffmärkte erkannt und seinen Blick exakt darauf gerichtet. Reisen in 95 Länder der Welt haben seine Theorien durch vielseitige Eindrücke vor Ort untermauert.
Schon im Jahr 2007 hat Udo Rettberg in zahlreichen Artikeln und Referaten und in TV-Auftritten eindringlich vor der sich seinerzeit abzeichnenden globalen Wirtschafts- und Finanzkrise und einem drohenden Börsen-Crash gewarnt. Ende 2007 hat er einen Crash angekündigt und prognostiziert, der seinerzeit bei 8150 Punkte notierende Deutsche Aktienindex (Dax) werde bis auf 4500 Punkte fallen.
Anfang 2009 fand er dann für den von ihm im Stimmungstief der Börse ausgerufenen „Club der Optimisten“ unter 300 befragten Experten seines engeren Freundes- und Informantenkreises gerade einmal drei Mitglieder. Heute – also Anfang 2013 – glaubt er, dass die Finanzkrise noch längst nicht gelöst ist, weil die Politiker zum einen nicht den Mut zur Krisen-Bewältigung hatten und keine geeigneten Mittel gefunden haben. „In der Schuldenkrise wurde bis heute lediglich Zeit gewonnen – mehr nicht“, sagt er heute.
In den mehr als 37 Jahren als Journalist hat Udo Rettberg die Hochachtung vor der Mehrheit der Entscheidungsträger aus der Politik, aus der Wirtschaft und aus dem Finanzwesen verloren. Grund: Zahlreichen Vertretern dieser Elite fehle es an gesellschaftlicher Verantwortung, sagt er. Heute fordert er die Politiker zu unpopulären Maßnahmen auf. „Es kann nicht angehen, dass eine durch zu viel Kredit entstandene Krise mit einem Vielfachen dieses Faktors bekämpft wird. Das führt letztlich ins Nirwana“, merkt er kritisch an. „Die Politik muss den Mut zur Wahrheit finden und tiefe Einschnitte beschließen“, fordert Udo Rettberg. „Wir haben seit Anfang dieses Jahrtausends ein kollektives Versagen“, sagt der Journalist mit Blick auf Politiker, Wirtschaftsführer, Ökonomen und die Presse.
Es könne nicht angehen, dass die „Generation der Versager“ ihre Fehler auf ihre Kinder und Kindeskinder verlagere. In dem Maße, in dem sein Respekt vor einem großen Teil der Eliten verloren ging, stieg die Bewunderung vor den teils außergewöhnlichen Leistungen seiner Kinder und deren Generation. In besonderer Erinnerung sind dem Experten Treffen und Interviews mit führenden Politikern in den USA, in Europa und weiten Teilen des afrikanischen Kontinents geblieben.
Udo Rettberg war lange Zeit Urgestein der Handelsblatt-Redaktion. Er ist zugleich Autor und Co-Autor von acht Büchern. Als Kolumnist und Autor ist er zudem für zahlreiche Zeitungen, Zeitschriften und Magazine im In- und Ausland tätig. Zu Beginn dieses Jahrtausends – also am Beginn des Rohstoff-Superzyklus“ – hat er sein fast 500 Seiten starkes Buch „Alles was Sie über Rohstoffe wissen müssen“ auf den Markt gebracht. Seine besondere Leidenschaft gilt dem Sport. Für den Ökonomen ist Sport aber längst mich nur ein Freizeitvergnügen, sondern knallhartes Business, wie er auch in seinem Buch „Geld schießt Tore“ schreibt.